Individuelle Ausbildung der Teams 

Unsere zukünftigen Hundeführer haben die Möglichkeit „ihren“ Hund von Jugend an, zu beobachten und zu begleiten. 

Die Kontakttage mit dem Assistenzhund-Azubi werden immer sehr  herbei gesehnt.

Unsere auszubildenden Hunde werden nicht in Patenfamilien aufgezogen, sondern sind von Beginn an beim Ausbilder und leben im Haus , im Familienverband. 

Wir praktizieren von Beginn an unserer Tätigkeit im Jahre 2000 die Form des sogenannten „ sanften Übergangs“.

Das heißt, zu Beginn der Zusammenschulungszeit kennen sich Mensch und Hund schon sehr gut, was natürlich den Stresslevel des  ansonsten völlig Neuen, erheblich senkt. 

In der Zusammenschulungszeit steht dem neuen Hundeführer eine behindertengerechte Trainingswohnung zur Verfügung.

So können sich Beide ganz auf den neuen Partner konzentrieren und sich auf einander einlassen. 

Die Zusammenschulung erfolgt  n u r  im Einzeltraining, da jeder Mensch und jeder Hund seine eigene Auffassungsgabe, seine eigene Wahrnehmung und sein eigenes Tempo  hat.  

Besonderes Augenmerk wird von uns auf das selbständige Arbeiten des Kandidaten mit seinem Assistenzhund gelegt. Dazu gehört u.a breit gefächertes Wissen über das Wesen Hund , dessen  Gesundheit und Haltung und  natürlich  Training...Training …. Training, damit Selbstvertrauen und Teambindung gestärkt werden. 

Bei Assistenzhunden für Kinder, Personen mit besonderen Unterstützungsstrukturen oder mit eingeschränkter Geschäftsfähigkeit wird in der Ausbildung und in der Prüfung  das Augenmerk auf die Triade gelegt. Das bedeutet, es wird eine 2. Person mit ausgebildet.


Hundeführer und  Trainer und das Thorndike Effektgesetz 

Wir Menschen lernen ja ebenso aus unserem Tun und dessen Folgewirkung. 

Das heißt : Folgt auf unsere Handlung  schnell ein angenehmer Zustand , so werden wir die Handlung wiederholen.

Sind die ( unmittelbaren) Folgen eher negativ, so probieren wir etwas anderes aus. 

Diese Regel ist in unserem menschlichen Denken sozusagen fest einprogrammiert. In der Psychologie kennt man sie unter dem Namen „ Thorndikes Effektgesetz“ benannt nach ihrem Entdecker Edward Lee Thorndike. 

Als Hundebesitzer / Trainer  probieren wir alles Mögliche aus , um ein Problem zu beheben.

Das, was wir vermeindlich „letztlich“ zum Erfolg führend angewendet haben, prägen wir uns ein und wenden es in einer vergleichbaren Situation  sofort wieder an. Normalerweise ist das für uns Menschen eine recht erfolgreiche Strategie. 

Hundebesitzer und auch Trainer stoßen hier allerdings auf  Schwierigkeiten, da bei komplexen Herausforderungen mit dem  Lebewesen Hund die Wirkung einer Handlung oftmals mit zeitlicher Verzögerung eintritt.

Wir Menschen wollen einen sofortigen Erfolg, wir durchschauen den Zusammenhang nicht und setzen die falsche Technik ein, um zum lang anhaltenden Erfolg zu kommen.

Im Hundetraining zeigen viele, gerade sehr wichtige Maßnahmen erst nach geraumer oder auch längerer Zeit- wir sprechen wir von Wochen und Monaten, ihre gute Wirkung. 

Die  von Trainern vorgeschlagenen Maßnahmen werden  oft nach deren  kurzfristigem Erfolg gemessen. Das führt zu Fehleinschätzungen.  

Kommt es nach einer solchen „schnellen Methode „ zu einer Besserung im Verhalten des Hundes -  dann gilt sie als gut, obwohl ihre langfristige Wirkung noch gar nicht eingesetzt haben kann.

Sogar, obwohl wir Menschen das wissen, können wir uns dem positiven, schnellen Eindruck kaum entziehen.  

Hundetrainer kämpfen mit der noch ungünstigeren Variante: 

Wichtige nützliche Trainingsteile werden nicht geübt, weil sie nicht sofort Wirkung zeigen.

„ Das hat gar nichts gebracht“.........heißt es dann. 

Das vorgeschlagene Training wird aufgegeben , andere aversive Methoden werden angewandt.

Wenn dann - zeitlich - verzögert - Besserung eintritt, wird  sie vielleicht den untauglichen Mitteln zugerechnet. ….... bis auch die ihre zeitlich verzögerte Wirkung mit ihren  meist zusätzlichen negativen Auswirkungen zeigen. Dann kann es aber für eine erneute voll fruchtende Richtungsänderung zu spät sein. 

Thorndikes Effektgesetz können wir Menschen uns nur sehr schwer entziehen.

 Auch wenn wir uns klarmachen, dass bestimmte Trainings erst verzögert Wirkung zeigen werden, geraten wir sehr schnell unter starken Rechtfertigungsdruck ( vor allem Trainer), wenn sich keine unmittelbare Besserung zeigt.

 Wichtig sind hier gute Vorgespräche und genaue Erläuterungen, um Einsicht und Verständnis  für die lange Trainingszeit zu bekommen. 

Daher kann guten Mensch- Hund -Trainern eine gewisse Unbeirrbarkeit nachgesagt werden.